Um die Jahrhundertwende (1900) entstanden die ersten Fotos einer Trachtengruppe, es existieren keine schriftlichen Aufzeichnungen. Man vermutet, dass die Trachtengruppe aus einer Laientheatergruppe entstand. Ernst Mayr vom Hotel Post in Mauterndorf war der eigentliche Initiator der örtlichen Alttrachtengruppe. 1954 wurde die Alttrachtengruppe Mauterndorf von Prof. Till wiedergegründet.
2002 wurde auf Initiative von Horst Steiner eine Tanzgruppe aus der Alttrachtengruppe Mauterndorf ins Leben gerufen. Im Lungau ist die Alttrachtengruppe Mauterndorf die einzige Gruppe, in der Frauen und auch Männer ihre alten Trachten präsentieren. Die Kleidung wurde teilweise vererbt oder alten Beständen und Fotos nachempfunden.
Speziell gezeigt werden bei den Frauen die braune Bürgertracht und die schwarze Festtracht mit dem Mauterndorfer Bürgerhut und dem Lungauer Hut. Halstuch und Schürze sind aus gleichfärbiger Seide, dazu werden weiße gestrickte Strümpfe getragen. Die Männer tragen die „Tschürf-Tschürf-Hose“ eine lange Lederhose mit versteiftem Schaft sowie die Loden-Kniebundhose mit kurzer Lodenjacke oder dem Burnus, einem schweren Lodenmantel, darunter ein Gilet aus Loden, Samt oder Seide und einen alten gestickten Lederranzen. Als Hut wird das „Lungauer Regendach“, ein weitkrempiger Hut aus festem Filz, getragen. Angeführt wird der Verein vom Nachtwächter in alter Tracht mit Laterne und Lanze. Das Vereinsjahr beginnt mit der Jahreshauptversammlung im Jänner. Danach gibt es einen Schitag, Eisstockschießen und ein Treffen am Faschingsdienstag.
Am 3. Sonntag im Juli und am 15. August wirkt die Alttrachtengruppe nach alter Tradition bei den Samson-Umzügen in Mauterndorf mit. Im September wird der Dirndlgwandl- Sonntag mit Pfarrkaffee organisiert. Gerne nimmt sie bei diversen Brauchtumsfesten in den Nachbarorten und außerhalb des Bezirkes teil. Die runden Geburtstage und Jubiläen werden gemeinsam gefeiert. Jedes Jahr gibt es einen schönen Ausflug.
Leitspruch der Alttrachtengruppe Mauterndorf: „ Wir ehren das Alte – grüßen das Neue und halten der Heimat, dem Brauchtum die Treue!“
Text: Obfrau Gerti Wirnsperger