Zahlreiche Sagen berrichten über die Perchtl im Lungau.
Perchtln, Perchten gibt es überall im Land Salzburg, Kärnten, Steiermark, Deutschland, Slowenien, Mähren uvm. Lediglich die Bezeichnungen für die Landesübliche Brauchfigur ist unterschiedlich. Der Lungau war vor nicht allzu langer Zeit nur über den Radstädter Tauern erreichbar.
Durch seine abgeschiedenheit zum restlichen, damals, Fürsterzbistum haben sich eigenwillige Bräuche und Formen erhalten.
Der Lungau ist jedoch zur Steiermark hin offen, daher kann man mutmaßen das vielleicht auch der Perchtl Brauch über diesen Weg im Südlichsten Teil, des Landes Salzburg´s Einzug gehalten hat. Im Mur - und Ennstal sind ähnliche Perchtl Figuren wie im Lungau unterwegs.
Im Lungau begeben sich am 5. Jänner, in Kendlbruck bereits schon am 23. Dezember, der letzten Rauhnacht in der Dämmerung, Frauen und Männer, in alten Kittln, Westen und Tüchern, mit Werch verdecktem Gesicht, manchmal auch unter einer Maske oder einfach nur mit geschwärztem Gesicht, auf den Weg um als Perchtl mit einem Besen aus Birkenreisig das Alte Jahr aus den Häusern und Höfen zu kehren sodass Glück im Neuen Jahr Einzug halten kann. Im Volkskundeatlas wird die Gesichtsverdeckung eindrucksvoll beschrieben. „ Zottn überhängend, Zottn ganz oba, a Vermummts Gfrieß, mit Flachs a so verhangen, lange Haar“.
Ob in Gruppen oder alleine, der Besuch der Perchtl wird jedes Jahr mit Freude erwartet. Dabei gibt sich die Perchtl jedoch niemals zu erkennen.Die Perchtl ist einfach da, soll heißen das dieser Brauch im Lungau, noch ohne groß Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, gelebt wird.
Text: Michael Moser, Referat für Krampusbrauchtum