In der Lungauer Volkskultur ist der Russentanz eine einzigartige Besonderheit. Laut mündlicher Überlieferung sollen weißrussische Bergleute, als der Bergbau im Lungau noch blühte, diesen Tanz hierhergebracht haben. Im 15. Jahrhundert, so vermutet man, wurde der Tanz am St. Barbaratag als Festtanz aufgeführt (Patroziniumsfest der Bergleute). Seit 1738, dem Gründungsjahr der „Vereinigten“ zu Tamsweg, sind die Russentänzer ein Teil der Bruderschaft. Als Ehrengarde des amtierenden Kommissärs tragen sie zur festlichen Gestaltung bei.
Zudem sind sie Gründungsmitglieder der Lungauer Volkskultur. Der Russentanz besteht aus 8 Figuren und soll symbolisch den Arbeitsalltag der Bergleute versinnbildlichen. Er wird von 8 Tänzern aufgeführt, welche ein Harmonikaspieler begleitet. Die Melodie ist eine Komposition des „Wenzel Böhm“ aus Tamsweg und wird im 2/4-Takt gespielt.
Die Kleidung ähnelt jener der Kosaken, bei denen Bärte, Lanzen und Krummsäbel sehr beliebt waren.
Text: Karl Gappmaier