Vorweg, die Geschichte des Ramingsteiner Samson ist geprägt durch ein Auf und Ab, ein Kommen und Verschwinden. Der jetzige Samson ist nachweislich der 4. – es können aber auch noch mehr gewesen sein. Sein Vorgänger hatte die Blütezeit in den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Doch plötzlich wurde es wieder still um ihn. Er lag einige Jahre in einer Scheune, bis ihn – von Mäusen angefressen und Spinnweben umgarnt – die Murauer kauften. Den Ramingsteinern war jedoch leid um ihren Riesen und die Stimmen wurden immer lauter, einen neuen Samson zu bauen. Letztlich bedurfte es eines großen Ramingsteiner Dorfbrauches, dem „Ladübertragen“ zu Ehren eines neuen Bürgermeisters, um es in die Tat umzusetzen – 1991/92 wurde von der Bergrettungsgruppe Ramingstein ein neuer Samson gebaut. Nach der Feier kam die Ernüchterung: Man hatte zwar einen Samson und alle waren glücklich und zufrieden darüber. Aber die Bergrettung musste nach wie vor ihrer Aufgabe und Verpflichtung nachkommen, Menschen aus der Bergnot zu helfen.
Für das Ausüben eines alten Brauchtums fehlte die Zeit, man brauchte eine eigene Samsongruppe. Da einige Bergrettungsmitglieder auch dem CCR Club angehörten, übernahm diese Stammtischrunde des früheren Café Regner den Samson und baute auch die Zwerge Achatz und Maria. Seit mehr als 25 Jahren festigt sie nun schon den Platz des Riesen im Dorf und im Vereinsleben der Gemeinde Ramingstein.