Der Tamsweger Samson wurde erstmals 1720 urkundlich erwähnt. Der Samson mit seinen zwei Zwergen ist ein sehr wichtiger Bestsandteil im Jahreskreislauf des Tamsweger Brauchtums. Er rückt, immer in Begleitung der Bürgermusik Tamsweg, ca. 10-mal im Jahr zu verschiedenen Anlässen aus. Die größte Herausforderung für den Samsonträger und seine vier „Aufhober“ ist sicherlich der ca. 1,5 km lange Marsch am ersten Sonntag im August zum Tamsweger Waldfest. Das Gestell des Samson ist ausschließlich aus Holz gebaut und zum Teil noch mit Hand geschmiedeten Schrauben verbunden. Dadurch ergibt sich auch das stolze Gewicht von 105 kg. Der Samson muss während der Umzüge immer vom Träger oder den Aufhobern getragen werden, da es keine Vorrichtung zum Abstellen des Samson gibt.
Von Zeit zu Zeit sind, wie am Bild ersichtlich, einige Reparaturen (Rippenbrüche usw.) sowie die Reinigung seines Kleides notwendig. Die Bauchbinde aus Wolle mit einem alten überlieferten Wellenmuster wurde in der traditionellen Sauerfelder Kunst-Handweberei auf einem aus dem Jahr 1865 stammenden Webstuhl gewebt. Die Samsongruppe stellt auch jährlich den Maibaum am historischen Marktplatz auf. Wenn der Samson nicht im wunderschönen Markt unterwegs ist, ist er in seiner Heimstätte im Lungauer Heimatmuseum zu bewundern.
Text: Michael Fuchsberger